Archiv Pressemeldungen

  • Heilsam wie ein Nadelstich - was taugt die "Traditionelle Chinesische Medizin"?
    (Salzburger Nachrichten, Jänner 2022)

Die Traditionelle Chinesische Medizin. Das Verständnis für die fernöstliche Heilkunst ist geprägt von Irrtümern und Übersetzungsfehlern. Bis heute.

Am Anfang war die Nadel. Der Niederländer Willem ten Rhijne, Arzt bei der Ostindischen Handelskompanie, verfasste 1683 als Erster einen "westlichen" Bericht in lateinischer Sprache über eine Nadelstichtherapie, die er im fernen Osten kennengelernt hatte, und nannte sie Akupunktur. Das spärliche Wissen um Zusammenhänge und Hintergründe ließen die exotisch anmutende Heilmethode jedoch bald wieder in Vergessenheit geraten. Die große Pause dauerte bis in die 1970er-Jahre. Und die Skepsis blieb.

Die Anfänge der TCM in Europa

Kritiker wie die Wissenschaftsjournalistin Krista Federspiel etwa sprechen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) das T ab. Es habe in China "Barfußheiler" gegeben und Philosophen, die sich über den Körper Gedanken gemacht hätten, aber keine wissenschaftliche Medizin. Der zunehmende Einfluss des Westens habe in China 1929 sogar zu einem Verbot der chinesischen Medizin durch die Kuomintang geführt. "Später wurde von den Kommunisten unter Mao Tse Tung ein künstliches System aus unterschiedlichen Traditionen zusammengestellt, um dem Westen etwas anbieten zu können." Das habe dann ab 1970 in Europa auch wirklich Interesse geweckt. Wegen des "exotischen Charmes", so Federspiel, aber auch, weil das hiesige Honorarsystem längere Gespräche zwischen Arzt und Patienten nicht zulasse. Und da kann die TCM Punkte sammeln: "Wenn ich über meine Krankheit reden kann, dann ist das schon Teil des Heilprozesses. Ganz besonders bei chronischen Beschwerden oder nach schlimmen Diagnosen wie Krebs."

Dass bei der "Wiedererweckung" der althergebrachten Heilkunde nach den Zerstörungen durch Maos Kulturrevolution viel Ideologie im Spiel war, bestätigt auch Claude Diolosa. "Die echte TCM kommt aus dem Taoismus", sagt Diolosa, der in Paris und an der TCM-Universität in Chengdu in China seine Ausbildung absolviert hat und seit Jahrzehnten TCM unterrichtet. Sein Ziel ist es, die fernöstliche Heilkunde mit der europäischen Kultur zu verbinden. Was nicht eben leicht ist angesichts einer sich hartnäckig haltenden Skepsis - und vielen Vorurteilen. "Für uns Europäer ist dieses System schwierig zu verstehen, das ja nicht nur Medizin ist, sondern auch ein innerer Weg, der die Entwicklung fördert", weiß Diolosa. Und keine Esoterik: "TCM besteht zu 90 Prozent aus pflanzlichen Wirkstoffen." Erst um 1980, lange nach den Nadeln, haben jedoch die Heilpflanzen vom Land der Mitte ihren Weg nach Europa gefunden.

Die fünf Säulen der TCM

Die Arzneimitteltherapie ist nur eine der fünf Säulen der TCM. Die anderen vier sind Akupunktur samt Moxibustion und Schröpfen, die Heilmassage Tuina, die Bewegungstherapien Tai-Chi-Chuan und Qigong sowie Ernährung. Letztere ist aus Sicht der TCM eine der wichtigsten Quellen für Gesundheit - und Unterstützung jeder Therapie. Darin ist sich China mit dem Westen einig, beide appellieren an die Eigenverantwortung des Menschen. Und fordern so auf, aktiv an der Genesung mitzuarbeiten. Oder, wie es in der TCM heißt, etwas gegen das Ungleichgewicht zu tun.

Ungleichgewicht als Ursache für Krankheiten

Worin besteht dieses Ungleichgewicht, das als Ursache für die Entstehung von Krankheiten gilt? Die chinesische Lehre spricht von Yin und Yang, zwölf Meridianen, fünf Elementen - zu Feuer, Wasser und Erde kommen Metall und Holz hinzu - und von Qi oder Chi, der Lebensenergie. Das sei nicht messbar, nicht nachgewiesen, zu viel Esoterik, klagen die Skeptiker. Stimmt nicht, sagt Brigitte Elisabeth Scheffold vom österreichischen TCM-Dachverband. Das sei einfach ein Übersetzungsfehler. "Die westliche Medizin nennt das Qi ,ATP', Adenosintriphosphat, ein chemisches Molekül, das in jeder Zelle eines Lebewesens Energie bereitstellt." Die chinesische Medizin, die in Organ- und Funktionskreisen denkt, kenne unterschiedliche Qi-Arten, das Lungen-Qi beschreibe die Atemenergie und Sauerstoffzufuhr, das Magen-Qi etwa die Nahrungsaufnahme. Zu viel Leber-Qi etwa zeige sich in Form von rotem Kopf und Bluthochdruck, zu schwaches Lungen-Qi in flachem Atem und Sauerstoffmangel.

"Viele TCM-Elemente finden sich im westlichen Heilsystem wieder, wie zahlreiche Triggerpunkte", sagt die physikalische Ärztin Scheffold. Sie hat vier Jahre lang in China studiert und schätzt das Ineinandergreifen der beiden Schulen, wie es auch in China praktiziert wird. Manchmal mit spektakulären Erfolgen: Die chinesische Pharmakologin Tu Youyou etwa habe 2015 den Nobelpreis erhalten für ihr Malariamedikament, das sie nach TCM-Überlieferungen aus Beifuß isoliert hatte...

Der vollständige Artikel kann nachgelesen werden unter www.sn.at/panorama/wissen/unter-der-lupe-heilsam-wie-ein-nadelstich-was-taugt-die-traditionelle-chinesische-medizin-116153101.

 

  • TCM bei Long COVID
    (pka Magazin 2022/01, S. 49f, Jänner 2022, Mag. Pharm. Jing Hu & Brigitte Scheffold)

Erschöpfung/Fatigue, Kurzatmigkeit, Angst und Depressionen, Geruchs- und Geschmacksverlust – dies sind häufige Symptome einer Long-COVID-Symptomatik. Lange Wartelisten in den COVID-Ambulanzen und Rehabilitationsanstalten führen Patientinnen auf der Suche nach ergänzenden und begleitenden Maßnahmen in die Apotheke. Wie kann man als Apothekenmitarbeiterin den Kundinnen helfen?

Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet viele Möglichkeiten, die Langzeitfolgen einer COVID-Erkrankung zu adressieren – sei es mit ärztlich verschriebenen Dekokten und Granulaten aus dem Bereich der chinesischen Arzneimitteltherapie oder mit Tees, Kräutern und Nahrungsergänzungsmitteln, die nach dem Prinzip der TCM-Ernährungslehre rezeptfrei angewendet werden können. Da es sich bei Long COVID jedoch häufig um diagnostisch komplexe Krankheitsbilder handelt, gilt die Empfehlung, keine Magistralrezepturen ohne vorherige Befundung durch lizenzierte TCM-Ärztinnen zu verschreiben. Nach fachkundiger Diagnostik jedoch können die genannten Rezepturen oder die folgenden Nahrungsergänzungsmittel, Tees und aromatischen Öle eine hilfreiche, schnelle und kostengünstige Maßnahme darstellen, welche es Kundinnen ermöglichen, selbst etwas zu ihrer Genesung beizutragen.

MÄNGEL & BESCHWERDEN

Blut- und Qi-Mangel mit ängstlicher oder depressiver Stimmungslage, Unruhe, Nervosität, Ein- und Durchschlafstörungen: – Suan Zao Ren Tang, Xiao Yao San, Yue Ju Wan – kühlende beruhigende Kräuter wie z.B. Tees mit Passionsblumen und Melissen, Blut nährende Produkte wie Bocksdorn ...

Der vollständige Artikel kann nachgelesen werden unter epaper.apoverlag.at/epaper-api/pka.

 

  • Dank adjuvanten Therapiemethoden: Nach Covid wieder zu voller Kraft
    (Perfect Doc & Age Care, Dezember 2021)

Wie wir mit adjuvanten Therapiemethoden unsere Akkus aufladen können.

Erschöpfung/Fatigue, Kurzatmigkeit, Herzrasen, Schwindel, Angst und Depressionen, Geruchs- und Geschmacksverlust - dies sind häufige Symptome einer LongCovid-Symptomatik. Gelesen hat es jeder schon. Doch was kann man tun, wenn man davon betroffen ist?

Warten, dass es von selbst besser wird? Besser nicht. Bei jeder Art von lang andauernden Beschwerden nach Covid sollte dringend ein Arzt konsultiert werden, um Organschäden auszuschließen. Nach der Überweisung durch den Arzt zur Long Covid-Ambulanz ist allerdings mit langen Wartezeiten zu rechnen, da diese oft heillos überfüllt sind.

Beim Überbrücken der Wartezeit fällt die Entscheidung nicht leicht, welche ergänzende Behandlung sinnvoll sein könnte oder was schlichtweg Humbug ist. Auch die traditionelle chinesische Medizin (TCM) kämpft immer wieder mit ihrem Image und viele fragen sich, ob sie wirklich helfen kann oder ob man daran glauben muss.

Fakt ist, dass viele Maßnahmen der chinesischen Medizin nicht nur empirisch seit über 2000 Jahren erprobt, sondern auch mittels vieler Studien nach westlichen Standards nachgewiesen sind.

Die große Stärke der chinesischen Medizin ist ihre Fähigkeit, individuell auf die Körperkonstitution des Einzelnen einzugehen. So kann sie helfen, bei jeglichen gesundheitlichen Folgen der Pandemie zu begleiten und zu unterstützen - nicht nur bei LongCovid, sondern auch bei Verspannungen durch das Home-Office, bei Sorgen, Einsamkeit, und Überforderung. Ergänzend zur ärztlichen Therapie kann man so selbst etwas zur Genesung beitragen: die Resilienz stärken, Selbstheilungskräfte anregen und die Beziehung zum eigenen Körper wieder verbessern.

Die bekanntesten Methoden der traditionellen chinesischen Medizin sind Akupunktur und Kräutermedizin, die in Österreich nur von Ärzten mit entsprechenden Ärztekammerdiplomen angewendet werden dürfen.

Aber auch andere Maßnahmen, die schnell, kostengünstig und selbständig in den Alltag eingebaut werden können, sind hilfreich: TCM-Ernährungsberatung, Tuina-Massage, Shiatsu und Qi Gong...

Der vollständige Artikel kann nachgelesen werden unter www.perfectdoc.at/blog/gesundheit/dank-adjuvanten-therapiemethoden-nach-covid-wieder-zu-voller-kraft und www.agecare.at/blog/allgemein/dank-adjuvanten-therapiemethoden-nach-covid-wieder-zu-voller-kraft.

 

  • Position der TCM in der modernen Medizin
    (Kronen Zeitung, 31. Juli 2021)

Die vormals starke Abgrenzung westlicher von traditioneller Heilkunst wird mittlerweile zunehmend durch eine Kombination beider medizinischer Systeme abgelöst, so der Header zum Artikel auf Basis eines Interviews von Dr. Andrea Zauner-Dungl, Ärztin für physikalische Medizin.

Die Lehren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), so wird im Artikel ausgeführt, beruhen auf Jahrtausende alten Beobachtungen. Sie sind die Basis der Diagnostik, die zu Behandlungskonzepten in der Akupunktur, der Tuina (chinesische Massageform) sowie der Heilkräuterlehre führen. Komplexe traditionelle Aufbereitungsprozesse der Kräuter stellen sicher, dass giftige Substanzen deaktiviert werden. Wichtige Naturstoffe, die zu den traditionellen chinesischen Heilkräutern gehören - z.B. Artemisinin oder Arsentrioxid - finden mittlerweile auch ihren Einsatz als moderne Medikamente (Tropenkrankheiten, Leukämie). Dennoch wird die TCM in westlichen Ländern nach wie vor als Teil der komplementären oder alternativen Heilmethoden betrachtet.

Positiver Effekt beruht auf Wirkstoffgemischen

Die Schwierigkeit besteht darin, dass sich die Wirksamkeit oft nicht auf eine einzelne Substanz zurückführen lässt. Ein traditionelles Arzneimittel ist häufig ein Gemisch verschiedenster Verbindungen, deren chemische Strukturen derzeit nicht definiert sind, aber gemeinsam zum therapeutischen Effekt führen. Gleichzeitig werden dadurch dosisabhängige schädliche Auswirkungen einer Einzelsubstanz vermieden. Gleiches gilt übrigens für die Teemischungen europäischer Heilkräuter. Daher reicht es nicht, nur Einzelkräuter auf ihre Wirkstoffe zu untersuchen, sondern auch komplexe Kräuterrezepturen auf ihre Wirkstoffgemische. Diese zu definieren bedeutet eine Herausforderung. Dennoch könnte das Repertoire der Traditionellen (chinesischen) Medizin eine gute Basis für moderne Medikamentenentwickler darstellen...

Der vollständige Artikel kann nachgelesen werden unter amp.krone.at/2473267.

 

  • TCM und COVID-19: Kombinierte Therapie
    (Österreichische Ärztezeitung Nr. 10, 25. Mai 2021)

In China, so der Artikel in der Ärztezeitung, wurden mehr als 90 Prozent der Patienten mit einer bestätigten COVID-19-Erkrankung mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) behandelt und dass es Studien zufolge durch eine Kombination von konventioneller Medizin mit TCM zu einem abgeschwächten Verlauf der Erkrankung kommt:

In der wissenschaftlichen Literatur wird aufgrund der TCM-Behandlungen ein Rückgang der klinischen Symptome bei COVID-Patienten bei 88,5 Prozent diskutiert. „Studien der Wuhan Shengyang Clinic mit mehr als 1.200 Patienten belegen sogar eine Verbesserung der Symptome bei 97 Prozent. Hervorzuheben sind Studiendaten, die eine Abschwächung der Verläufe bei kombinierter Therapie aus konventioneller Medizin und TCM bestätigen“, sagt Schmerker. Aufgrund solcher Daten sei in China auch die Kombination der beiden Medizinrichtungen empfohlen worden.

[…] Das National Health Committee in China empfiehlt Diagnose und Behandlung nach TCM und der konventionellen westlichen Medizin in integrierter Form durchzuführen. Bei diesen Empfehlungen stützen sich die Experten auf Studien und praktische Erfahrungen unter anderem aus Wuhan. Studiendaten belegen, dass leichte Symptome durch eine kombinierte Behandlung gelindert wurden und es „nur bei vier Prozent der Patienten zu einem Übergang von leicht-mittelschwer zu schwer-kritisch kam im Vergleich zu der konventionellen Behandlung mit zehn Prozent“, so Schmerker.

Der vollständige Artikel kann nachgelesen werden unter www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2021/oeaez-10-25052021/tcm-und-covid-19-kombinierte-therapie.html.

 

  • Chinesische Medizin nicht für den Ausbruch von Corona verantwortlich
    (APA-Meldung des DVTCM, 14. Jänner 2021)

Bezugnehmend auf die APA OTS Meldung vom 12.1.2021 „Irrsinniger Glaube - Johnson macht chinesische Medizin für Corona-Ausbruch verantwortlich“ möchte der Dachverband für Traditionelle Chinesische Medizin & verwandte Gesundheitslehren Österreich folgende Stellungnahme abgeben:

1. Zu Boris Johnsons Bedenken bezüglich der Verbindung von chinesischer Medizin mit der Verbreitung des Virus über Tierprodukte muss gesagt werden, dass ein Schwarzmarkt von artengeschützten Tieren so wenig mit der Chinesischen Medizin in Europa zu tun hat, wie der illegale Vertrieb von z.B. Medikamenten nach Betäubungsmittelgesetz mit der westlichen Schulmedizin. Eine solche Assoziation darf nicht entstehen und soll Patient*innen nicht verunsichern!

2. Darüber hinaus können wir versichern, dass die Schuppen des Gürteltiers Squama Manitis (chuan shan jia) in Österreich nicht verwendet werden, da es bei uns, wie auch in China, unter Artenschutz (CITES) steht. Auch Fledermausprodukte wie Vespertilionis Faeces (ye ming sha) werden hierzulande nicht verwendet.

3. Ebenso sind Sorgen über eine Infektionsgefahr durch Chinesische Medizin unangebracht, da die Produkte mehrfach qualitätsgeprüft sind. Aufgrund der Verarbeitungs- und Zubereitungsmethoden würden hitzeempfindliche CoV SARS2 Viren zu 100% zerstört werden. Eine Infektionsgefahr ist somit ausgeschlossen.

4. Eine Empfehlung für jene, die mit chinesischer Medizin ihre Vitalität oder Potenz fördern wollen, wäre die Therapie mit Kräuterprodukten. Durch die österreichische Ärztekammer geprüfte TCM Ärzt*innen helfen diesbezüglich gerne und kompetent weiter!